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Das Humboldt-Forum und sein Raubgut

17. Dezember 2020 von Gerrit ter Horst

Gestern, am 16.12.2020, wurde das Humboldt-Forum in Berlin eröffnet. Wegen der aktuellen Pandemie zwar nur digital, aber zum ersten Mal konnte eine breitere Öffentlichkeit einen Einblick ins Innere des wiederaufgebauten Stadtschlosses erhalten. Die Diskussion um das dort ausgestellte Raubgut hat damit aber erst wieder richtig angefangen.

Lange hat sich Deutschland mit seiner kolonialen Vergangenheit nicht auseinandergesetzt. Hinter der Aufarbeitung des Nationalsozialismus schien der Umstand, dass Deutschland einst zu den größten Kolonialreichen gehörte, zu verschwinden. Mittlerweile, auch durch den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses, ist die Diskussion darum in der Mitte der Gesellschaft angekommen (so widmete Jan Böhmermann jüngst dem Thema eine ganze Sendung). Wir als Verlag haben schon früh angefangen, die koloniale Vergangenheit Deutschlands aufzuarbeiten. Im letzten Jahr erschien von Moritz Holfelder das Buch »Unser Raubgut«, in dem er genau die Punkte anspricht, die nun verhandelt werden: Was ist das verdrängte Erbe der deutschen Kolonialzeit? Was liegt in deutschen Museumsarchiven an geraubten Kulturgütern? Und wie geht man mit ihnen um? Das Buch zeichnet Perspektiven auf, wie eine Restitution des Raubguts aussehen könnte.

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