
Selten ist das Warten so präsent wie in den letzten Wochen des Jahres. Wir warten überall und immerzu: In der Schlange unserer Lieblingsbuchhandlung, auf die verspätete Bahn, auf die zündende Geschenkidee für die Liebsten oder auf den Weihnachtsmann.
Friederike Gräff hat in ihrem zauberhaft gestalteten Büchlein die Welt des Wartens erkundet. Sie hat mit einer Schriftstellerin über das Warten auf die nächste Romanidee gesprochen, mit einem Flüchtling, der auf die Bewilligung seines Asylantrags wartet oder mit einer Schwangeren, die kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes steht. Vielfältig und überraschend wie das Leben selbst sind diese Geschichten vom Warten. Die Autorin ermutigt uns, in der schnelllebigen Gegenwart »Warteräume« zu schaffen und sie selbstbestimmt zu nutzen. In ihrem Nachwort schreibt sie: »Wer wartet steigt kurz aus. Aber nicht ganz. Er oder sie tritt nur für einen Moment zur Seite. Ich warte, also bin ich.« Schenken wir uns zu Weihnachten ein bisschen Wartezeit!
»Friederike Gräff weiß, was das Warten in uns auslöst.«
— Süddeutsche Zeitung
Ganz anders als das Warten begleitet uns das Hoffen durch die Jahresendzeit. Wir hoffen auf einen guten Ausklang, auf besinnliche Feiertage, auf Versöhnung, auf die Erfüllung unserer Wünsche. Kathrin Klette beleuchtet in ihrem vielstimmigen Büchlein die Bedeutung und die Kraft des Hoffens. Wie ein unsichtbarer Motor treibt die Hoffnung uns an, beeinflusst nicht nur die Zukunft, sondern auch die Art und Weise, wie wir in der Gegenwart leben. Wenn wir nicht mehr hoffen, hören wir auf zu handeln. »Wir können wohl das Glück entbehren, aber nicht die Hoffnung«, sagte Theodor Storm. Davon erzählen auch die Menschen, mit denen Kathrin Klette gesprochen hat: Die hoffende Geliebte, das hoffende Kind, der hoffende Kranke, der hoffende Mönch oder der hoffende Flüchtling. Dieses ebenso schön gestaltete Büchlein ist eine Hommage an ein existenzielles Lebensgefühl. In Zeiten der Unsicherheit gehört für mich die »Anleitung zur Zuversicht« unter jeden Weihnachtsbaum!
»Neben den Porträts gibt es Interviews mit Psychologen und Therapeuten, die dem Leser/der Leserin Anstöße geben, das tief vergrabene Gefühl des Hoffens – des Getragen-Seins in der Zeit – in sich selbst zu rekonstruieren.«
— Deutschlandradio Kultur