Russland zieht immer mehr Truppen an der ukrainischen Grenze zusammen, westliche Staaten streiten über das geeinte Vorgehen. Es geht ein Riss durch Europa, während Russland an der »Auferstehung einer Weltmacht« arbeitet.
In dem Konflikt um eine mögliche Invasion der Ukraine durch russische Truppen geht es um vieles: Die Frage, wie die Machtverhältnisse in Europa verteilt sind, darum, dass sich jede Seite von der anderen bedroht fühlt, und um die Frage, ob territoriale Integrität gewährleistet werden kann oder nicht. Wie sich Russlands Außenpolitik in den letzten drei Jahrzehnten gewandelt hat und wie der russische Staat sich aufschwingt, wieder zu einem Global Player zu werden, der nicht nur in Osteuropa, sondern auf der ganzen Welt die Geschicke mitbestimmt, hat der langjährige Russlandkorrespondent Manfred Quiring in seinem Buch »Russland – Auferstehung einer Weltmacht?« beschrieben. Dem dahinterliegenden Thema, nämlich wie West- und Osteuropa einander wahrnehmen und verstehen, widmet sich hingegen Norbert Mappes-Niediek in »Europas geteilter Himmel«. Darin skizziert er, wie das Bild vom »Osten Europas« überhaupt zustande gekommen ist und welche Missverständnisse sich zwischen den beiden Teilkontinenten immer wieder fortsetzen.
Beide Bücher bieten einen ganz eigenen Zugang zu dem Konflikt, der sich gerade vor unseren Augen abspielt und der es verdient hat, ihn besser zu verstehen.