Seit dem Erscheinen des kritischen Reports »Völkische Landnahme« von Andrea Röpke und Andreas Speit im August 2019, der sich mit Aktivitäten alter Sippen, junger Siedler und rechter Ökos im ländlichen Raum beschäftigt, hat es zahlreiche Versuche gegeben, das Buch verbieten zulassen. Eines der Verfahren wurde von Ivo Haltenorth angestrengt, der sich in diesem Kontext nicht genannt sehen wollte.
Nun hat das Berliner Kammergericht (entspricht den Oberlandesgerichten in anderen Bundesländern) am 11. November 2020 seinen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen das Buch auch in der Beschwerdeinstanz zurückgewiesen. Damit wurde der Beschluss des Landgerichts Berlin vom 26. September vorigen Jahres bestätigt. Somit kann das Buch, das inzwischen in aktualisierter zweiter Auflage vorliegt, uneingeschränkt weiter verkauft werden. Es zeigt die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen völkischer Kräfte auf, die unter anderem über kulturelle Veranstaltungen, nationales Brauchtum und rechtsesoterische Zirkel Einfluss in der Gesellschaft zu gewinnen suchen.
Gegenwärtig ist noch ein Verfahren anhängig, in dem die Kölner Kanzlei Höcker (sie vertritt u.a. die AfD und für sie arbeitet inzwischen auch Ex-Verfassungsschutzpräsident Maaßen) die Namensnennung eines anderen Akteurs der Szene verbieten lassen will.
Von Andreas Speit wird im Frühjahr 2021 im Ch. Links Verlag ein neues Buch zum thematischen Umfeld erscheinen, das sich unter dem Titel „Verqueres Denken“ mit gefährlichen Weltbildern in alternativen Milieus auseinandersetzt.